A

Accessibility Statement
(engl. Accessibility = Zugänglichkeit) Ist eine Stellungnahme zur Zugänglichkeit eines Webangebots, in der der Anbieter des Internetauftrittes über den Stand der Barrierefreiheit seines Angebots Auskunft gibt.

Alternativtext
Alternativtexte (auch Alt-Attribute genannt) von Bilddateien richten sich an Benutzer und Endgeräte, die den Bildinhalt nicht wahrnehmen oder nicht darstellen können. Er sollte also wörtlich als Alternative zum Bild formuliert sein. Die klassische Bildunterschrift ergänzt den Bildinhalt kontextuell, ersetzt aber keinesfalls den Alternativtext.

B

Barrierefreiheit
Meint die uneingeschränkte Nutzbarkeit von Umwelt, Informationsangeboten, Kommunikation usw., von Menschen mit Beeinträchtigungen.

BBC Mobile Accessibility Guidelines
Mobile Accessibility Guidelines v1.0 sind Richtlinien für die Zugänglichkeit von Apps, die von der BBC erarbeitet wurden. Diese Richtlinien enthalten unter anderem spezifische Anforderungen für Touch-Interfaces und Testprozeduren, sowohl für Web-Apps als auch für native Apps (iOS und Android).

BGG
Behindertengleichstellungsgesetz

BIT inklusiv
Barrierefreie Informationstechnik für inklusives Arbeiten

BITV
Die Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung legt fest, dass alle öffentlich zugänglichen Webangebote des Bundes spätestens bis zum 31. Dezember 2005 barrierefrei sein müssen. Die Verordnung ist eine Ergänzung des Behindertengleichstellungsgesetzes.

Braillezeile
Computer-Ausgabegerät für blinde Menschen, das Zeichen in Blindenschrift darstellt. Die Braillezeile ermöglicht Blinden die Nutzung großer Teile der Standardsoftware und das selbständige Arbeiten am Computer. Braillezeilen werden in der Regel durch Screenreader gesteuert.

C

Computerhilfsmittel
Um behinderten Menschen die Arbeit am Computer zu ermöglichen, werden speziell auf die unterschiedlichen Bedürfnisse angepasste Eingabegeräte eingesetzt. Dazu zählen unter anderem:

  • Behindertengerechte Tastaturen
  • Tastaturersatz
  • Mausersatz z.B. Integra Mouse, Joystick, Augensteuerung
  • Spezialmäuse
  • Spracheingabe / Spracherkenner
  • mobile PC-Arbeitsplätze

CSS

CSS ist die Abkürzung für „Cascading Style Sheets“. Mithilfe des CCS wird die grafische Gestaltung (Farben, Schriftarten und -größen, Textformatierungen etc.) einer Website festgelegt.

D

DVBS
Deutscher Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf e.V.

E

EN 301 549
Der europäische Standard EN 301 549 (Accessibility requirements suitable for public procurement of ICT products and services in Europe) beschreibt die erforderlichen funktionalen Kriterien der Barrierefreiheit von Produkten und Dienstleistungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) bei öffentlichen Ausschreibungen.

F

Fußmaus
Ermöglicht die Bedienung des Computers mit den Füßen. Nicht nur für Menschen interessant, die den Computer aufgrund einer Behinderung nicht mit den Armen und Händen bedienen können, sondern auch für Menschen, die aufgrund von Schmerzen (z. B. RSI-Syndrom) eine entlastende Alternative für die Arbeit am Computer suchen.

G

H

HTML5
Die Nutzung von validen HTML-Codes ist eine gute Grundlage für die Zugänglichkeit einer internetbasierten Anwendung. HTML5 (HyperText Markup Language) ist ein W3C-Standard für die semantische Auszeichnung von Webseiten.

Hulapoint
Alternative Maus-Steuerung, zumeist in Spezial-Tastaturen integriert und für Menschen mit motorischen Einschränkungen sehr nützlich.

I

Inklusion
= Zugehörigkeit; das Gegenteil von Ausgrenzung. Einschluss bzw. Einbeziehung von Menschen mit und ohne Behinderung in die Gesellschaft. Inklusion ist ein Menschenrecht, das in der UN-Behindertenrechtskonvention festgeschrieben ist.

Integra Mouse
Diese spezielle Maus ermöglicht die Bedienung des Computers mit dem Mund. So ist sie ein vollwertiger Ersatz der herkömmlichen Computermaus. Der Mauszeiger am Bildschirm wird durch das Mundstück bewegt, das nur mit den Lippen gesteuert wird. Links oder Rechtsklick wird durch leichtes Saugen und Blasen ausgelöst. So können alle Mausfunktionen mit dem Mund bedient werden.

ISO-Standards
Es gibt vier relevante ISO-Standards, die sich auf Barrierefreiheit beziehen:

  • DIN EN ISO 9241-20 Ergonomie der Mensch-System-Interaktion – Teil 20: Leitlinien für die Zugänglichkeit der Geräte und Dienste in der Informations- und Kommunikationstechnologie (ISO 9241-20:2008); Deutsche Fassung EN ISO 9241-20:2009
  • DIN EN ISO 9241-171 Ergonomie der Mensch-System-Interaktion – Teil 171: Leitlinien für die Zugänglichkeit von Software. Deutsche Fassung EN ISO 9241-171:2008
  • DIN EN ISO 9241-11:2016-01: Ergonomie der Mensch-System-Interaktion – Teil 11: Gebrauchstauglichkeit: Begriffe und Konzepte (ISO/DIS 9241-11:2015); Deutsche und Englische Fassung prEN ISO 9241-11:2015
  • ISO/IEC FDIS 29136: Information Technology — User interfaces — Accessibility of personal computer hardware

Diese Standards sind für die Interaktion mit Dektop-Computern entwickelt worden und nehmen nicht auf mobile Geräte mit Touch-Bedienung Bezug.

J

K

L

M

Matterhorn Protokoll
Das Matterhorn Protokoll definiert ein Prüfverfahren für PDF-Dokumente auf Basis des ISO-Standards PDF/UA. Das Protokoll ist ein erster Versuch der PDF-Association, die ISO 14289 in der Praxis prüfbar zu machen. Anhand von 31 Checkpunkten wird ein PDF auf seine barrierefreie Bedienbarkeit überprüft. Dabei werden insgesamt 136 Fehlerbedingungen berücksichtigt, von denen 47 von Hand zu prüfen sind, die anderen 89 können maschinell, z.B. von PAC 2.0 geprüft werden.

N

O

OCR-Produkte
Belegverarbeitungssysteme finden überall dort ihren Einsatz, wo große Datenmengen in Form von Papierbelegen, Formularen, Bestellscheinen oder auch Faxen in kürzester Zeit verarbeitet werden müssen. Durch neuartige Erkennungsverfahren ermöglichen sie eine exzellente Erkennung von universellen Maschinenschriften und alphanumerischen Handblockschriften in Groß- und Kleinbuchstaben.
Quelle: http://www.blocr.de

P

PDF-Prüfverfahren
Grundlage für das von BIT inklusiv entwickelte PDF-Prüfverfahren ist die ergänzende ISO 14289 (PDF/UA) zu PDF 1.7 (ISO 32000). Das BITi-PDF-Prüfverfahren ist eine Erweiterung des Matterhorn-Protokolls, bei dem anhand von 31 Checkpunkten ein PDF auf seine barrierefreie Bedienbarkeit überprüft wird. Das BITi-PDF-Prüfverfahren geht einen Schritt weiter, in dem PDFs nicht nur daraufhin überprüft werden, ob Inhalte über sensorische Merkmale vermittelt werden, sondern auch, ob informative Inhalte kontrastreich genug sind. Dies ist eine bewusste Abweichung von PDF/UA, da es für Kontraste oder sensorische Merkmale wie „fett“ oder „unterstrichen“ keine PDF-Tags gibt.

Q

R

Richtlinie 2014/24/EU (RL 2014/24/EU)
Die Richtlinie 2014/24/EU (RL 2014/24/EU) des Europäischen Parlaments und des Rates über die öffentliche Auftragsvergabe ist die bedeutendste Reform des Vergaberechts seit 2004 und will die

  • Vereinfachung und Flexibilisierung von Vergabeverfahren
  • Verbesserung des Zugangs für kleine und mittelgroßen Unternehmen
  • Stärkung der Möglichkeit, soziale und umweltpolitische Ziele in Vergabeverfahren zu berücksichtigen (Europa 2020-Ziele)

Demnach müssen lt. Art. 42 Absatz I UAbs. 4 technische Spezifikationen so gewählt werden, dass die Zugänglichkeitskriterien für Personen mit Behinderungen oder der Konzeption für alle Nutzer („design for all“) berücksichtigt werden. Um diese Anforderungen zu verankern, sollen bis April 2016 GWB, VgV (VOL/A, VOF…) angepasst werden.

Die RL 2014/24/EU gilt derzeit für Aufträge, deren Schwellenwerte bei Liefer- und Dienstleistungsaufträgen 134.000 € (zentrale Regierungsbehörden) bzw. 207. 000 € (subzentrale öffentliche Auftraggeber) übersteigt, also die Schwellenwerte für die europaweite Ausschreibung. Die Kommission kann diese Schwellenwerte alle zwei Jahre neu festsetzen. Es ist davon auszugehen, dass diese Schwellenwerte bereits 2016 weiter abgesenkt und auch auf nationale Beschaffungsprozesse angewandt werden.

S

SAPI
Das „Speech Application Programming Interface“ (SAPI) von Microsoft ist eine universelle Schnittstelle für Softwareentwickler, mit der man Sprechfunktionen in eigene Applikationen einbinden kann.

Screenreader
(engl. screen reader „Bildschirmleser“) Bei Screenreadern, oder auch Vorlese-Anwendungen, handelt es sich um Software für Blinde und Sehbehinderte, die mithilfe nicht-visueller Ausgabegeräte Informationen vermittelt. Bedienelemente und Texte werden mithilfe von Sprachsynthese akustisch zumeist über eine Soundkarte oder taktil über eine Braillezeile wiedergegeben.

Section 508
Die Section 508 – ein umfangreiches US-Regelwerk, erstmals eingeführt im Jahre 1986 – ist eine Verordnung ähnlich der deutschen „Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung“ (BITV). Sie verpflichtet die Behörden jedoch nicht nur ihre Information auf zugängliche Art und Weise bereit zu stellen, sondern fordert im Gegensatz zur BITV auch, bei Gebrauch und Neuerwerb von Informationstechnologien sicher zu stellen, dass diese barrierefrei genutzt werden können.

Die Richtlinien der Section 508 zur Accessibility + Usability gelten für unterschiedliche Bereiche wie z.B.

  • Web
  • PDF
  • Dokumente
  • Anwendungssoftware

Die „Centers for Medicare & Medicaid Services (CMS), Teil des „Department of Health and Human Services“ bieten Section-508-Checklisten zur Barrierefreiheit von Dokumenten zum Download an: http://www.cms.gov/Research-Statistics-Data-and-Systems/CMS-Information-Technology/Section508/508-Compliant-doc.html

skalierbare Schriften
Skalierbare Schriften dienen dazu, dass Benutzer die auf einer Website dargestellten Schriften je nach Bedarf vergrößern oder verkleinern können. Um diese Funktion gewährleisten zu können ist es für die Zugänglichkeit sehr wichtig, dass Schriftgrößen relativ angegeben werden. Nur so können sie auch im Internet Explorer bei Bedarf vom Benutzer vergrößert werden können.

Speech-To-Text (STT)
Spracherkennung. Umwandlung von gesprochener Sprache in geschriebenen Text. Spracherkennung hilft beim Eingeben großer Textmengen. Man unterscheidet zwei Arten der Spracherkennung: Sprecherunabhängige und sprecherabhängige Spracherkennung.

T

Tabindex
Tastaturbenutzer steuern die Links und Schaltflächen einer Webseite mit der Tabulatortaste an. Sie tabben durch die Seite, bei jeder Betätigung der Tabulatortaste springt der Tastaturfokus zum nächsten Link. Beim Navigieren innerhalb einer Seite mit der Tabulatortaste werden normalerweise Links und Steuerelemente in der Reihenfolge ihrer Anordnung im Quelltext angesprungen. Mit dem Tabindex kann der Webdesigner festlegen, dass die Links in einer anderen, von der Reihenfolge im Quelltext abweichenden Reihenfolge angesteuert werden.

Tastaturfokus
Der Tastaturfokus markiert das Element, das der Benutzer per Tastatur angesteuert hat. Um eine Webseite per Tastatur bedienen zu können ist ein deutlicher Tastaturfokus wichtig.

Trackball
Eingabegerät, das aus einer Rollkugel in einer Halterung besteht. Die bewegliche Kugel wird zur Steuerung des Mauszeigers auf dem Bildschirm genutzt.

TTS-Systeme (TTS)
Text-to-Speech-System, das Fließtext in eine akustische Sprachausgabe umwandelt. Sprachausgaben erzeugen so eine synthetische menschliche Sprechstimme, die den Text wiedergibt.

U

Umfeldsteuerung/ Umfeldkontrollsystem
Umfeldsteuerungen ermöglichen Menschen mit schweren Behinderungen, Geräte im Haushalt zu bedienen. Oft lassen sich ein Großteil der Geräte zentral mit nur einem Gerät schalten, z. B. per Knopfdruck, Joystick oder Spracheingabe.

Unterstützte Kommunikation/ UK
Sammelbegriff für alle Kommunikationsformen, die fehlende Lautsprache ergänzen oder ersetzen. Elektronische Kommunikationshilfen können je nach motorischen Voraussetzungen mit unterschiedlichen Eingabehilfen bedient werden: von der Touch- über die Taster-Bedienung bis hin zur Augensteuerung.

Usability= Gebrauchstauglichkeit bzw. Benutzerfreundlichkeit. Die Usability einer internetbasierten Anwendung bestimmt das Ausmaß, in dem es durch bestimmte Benutzer in einem bestimmten Nutzungskontext genutzt werden kann, um bestimmte Ziele effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen. Bei einem Website-Design bedeutet dies z.B., dass Seiten ins Netz gestellt werden, die sich schnell aufbauen, übersichtlich und einfach zu navigieren sind.

V

W

WCAG 2.0
Das World Wide Web Consortium (W3C) ist das Gremium zur Standardisierung der Techniken im World Wide Web . Bereits 1999 wurden vom W3C Richtlinien für barrierefreie Webinhalte in den „Web Content Accessibility Guidelines 1.0 (WCAG 1.0) vorgestellt, die seit 2008 in überarbeiteter Form als WCAG 2.0 vorliegen.

Die Richtlinien für barrierefreie Webinhalte

  • bestehen aus 4 Prinzipien: wahrnehmbar, bedienbar, verständlich und robust sowie
  • 12 Richtlinien, z.B. Tastaturbedienbarkeit oder Alternativtexte, die die Funktion von Erfolgskriterien haben; Funktion erfüllt – Kriterium erfüllt
  • beziehen sich durch die Web-Orientierung auf HTML, CSS, JavaScript
  • ermöglichen keine vollständige Prüfung, betrachtet wird lediglich eine kleine Stichprobe, in der nach unterschiedlichsten Barrieren aus den Bereichen Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit, technologische Robustheit und Verständlichkeit gesucht wird.

Web Accessibility Initiative (WAI)
Die WAI verfolgt das Ziel das Internet möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen in dem sich für barrierefreien Zugang zum Web und seinen Inhalten eingesetzt wird.

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