Informations- und kommunikationstechnische Barrieren werden immer noch als individuelles Problem wahrgenommen. Der Ansatz nachträglicher Anpassungen an Büroarbeitsplätzen (z.B. von Screenreadern) führt bereits mittelfristig betrachtet zu einer deutlichen Verschlechterung der Arbeitsplatzkosten und damit bei Arbeitgebern zu Beschäftigungsvorbehalten gegenüber Menschen mit Behinderungen, weil er zunehmend an technische, organisatorische, motivatorische sowie finanzielle Grenzen stößt.
Dem Recht der Menschen mit Behinderungen auf inklusive und zugängliche Arbeitsbedingungen als einem Menschenrecht gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention stehen durch die Digitalisierung der Arbeit im zunehmendem Maße Unzugänglichkeiten von Intranet-Angeboten, Webanwendungen, elektronischen Dokumenten (PDF) und Anwendungssoftware entgegen.
Eine wesentliche Voraussetzung für den Abbau von Barrieren ist eine umfassende Qualifizierung von Schlüsselpersonen und an der Entwicklung von Informationstechnik Beteiligter sowie die Optimierung der IT an Schwerbehindertenarbeitsplätzen sowie die nachhaltige Qualitätssicherung durch standardisierte Prüfverfahren.
Hier setzt das Projekt BIT inklusiv an und verfolgt das Ziel, die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsleben zu fördern und die Gestaltung barrierefreier IT in öffentlichen Verwaltungen und Unternehmen zu unterstützen. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention.
BIT inklusiv wird vom Deutschen Verein der Blinden Sehbehinderten in Studium und Beruf e.V. (DVBS) durchgeführt. Es wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) aus Mitteln der Ausgleichsabgabe sowie von den NRW-Landschaftsverbänden Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR) gefördert.
Das Projekt gliedert sich in die drei Arbeitsschwerpunkte:
1. Aufbau von „Kompetenzzentren und -stellen für barrierefreie IT“,
2. Entwicklung von Verfahren zum Prüfen der Barrierefreiheit von Anwendungssoftware und PDF-Dokumenten,
3. Erhebungen zu IT-Arbeitsbedingungen an Arbeitsplätzen von Menschen mit Behinderungen.