Dieser Prüfschritt ist bei offener Funktionalität und immer dann anwendbar, wenn die zu prüfende Oberfläche Bereiche sowie über- und untergeordnete Elemente enthält.

Wie wird geprüft

  • In diesem Prüfschritt wird der Accessibility-Tree der Anwendung auf Plausibilität hin überprüft. Daher kann z.B. unter Windows das Tool Accessibility Insights für die Prüfung genutzt werden. Es kann aber auch z.B. die Objekt-Navigation des Screenreaders NVDA genutzt werden.
  • Das Programm Accessibility Insights öffnen und im auf der linken Seite der Anwendung abgebildeten Accessibility Tree prüfen, ob die Struktur logisch erscheint. Unlogisch wäre es beispielsweise, wenn Element-Blöcke, die innerhalb der Anwendung optisch wie auf einer Ebene wirken, im Accessibility Tree sich auf unterschiedlichen Ebenen befinden.
  • Nutzen Sie alternativ die Objektnavigation des Screenreaders, um die über- und untergeordneten Elemente des Accessibility-Trees zu erkunden.
  • Sofern die Eltern-Kind-Beziehungen bzw. Kind-Eltern-Beziehungen im Accessibility-Tree logisch erscheinen, ist dieser Prüfschritt erfüllt.

Beispiele

  • Fehler: Der Hauptbereich der Anwendung wird im Accessibility Tree als Unterbereich eines Kind-Elements der Navigation dargestellt.
  • Bereiche und Elemente einer Benutzeroberfläche lassen sich anhand des Accessibility Trees logisch nachvollziehen und erscheinen in einer logischen Reihenfolge.

Anforderung (Beschreibung)

Wenn die Software eine Benutzungsschnittstelle bereitstellt, muss sie

  • die Beziehung zwischen einem Element und
  • allen Eltern- oder Kind-Elementen

durch Software der Assistenztechnologien bestimmbar machen, indem sie die Dienste wie in Prüfschritt 5.2.3 beschrieben verwendet.

Warum wird das geprüft

Nicht alle Elemente einer Benutzeroberfläche lassen sich mit einfachem „Tabben“ erreichen. Textliche Elemente (z.B. Erläuterungen) sind manchmal in unmittelbarer Nähe zu Formularfeldern eingebaut, um die Nutzung näher zu spezifizieren. Solche Texte sollten mit den Formularelementen auf einer Ebene über die Objektnavigation (oder den JAWS-Cursor) im Kontext erreichbar sein, damit eine für blinde Menschen mit der Maus-Navigation vergleichbare Zugriffsmöglichkeit besteht.

Verweise (Referenzen)

  • EN 301549 v3.2.1 Kap. 11.5.2.9 Parent-child relationships