Dieser Prüfschritt ist bei offener Funktionalität anwendbar. Optimale Einstellungen der Betriebssysteme sind unter „Optimale Einstellungen in iOS und Android“ zu finden.

Wie wird geprüft

Exemplarisch prüfen, ob die wichtigsten assistiven Systeme bei einigen Elementen der APP etwas Sinnvolles ausgeben. Ist dies der Fall, ist dieser Prüfschritt erfüllt. Die vollständige barrierefreie Programmierung einer APP wird in anderen Kapiteln detaillierter überprüft.

Beispiele

Screenreader:

APP aufrufen, Screenreader aktivieren und erste Elemente fokussieren. Wenn der Screenreader visuell sichtbare Inhalte korrekt wiedergibt, kann davon ausgegangen werden, dass die Unterstützung funktioniert.

Vergrößerung/Lupe:

APP aufrufen, Vergrößerung/Lupe aktivieren. Elemente müssen im Zoom-Modus problemlos erreichbar sein und dürfen nicht überlappen. Inhalte dürfen durch den Zoom nicht verdrängt und somit nicht mehr erreichbar sein. Dies muss unbedingt auch in Verbindung mit dem Screenreader getestet werden, da das Navigationsverhalten anders sein kann. Die Fokusverfolgung muss auch im Zoom-Modus gegeben sein.

Kontrast, Farbe, Schrift und Anzeige:

Jeweilige assistive Einstellung aktivieren. APP aufrufen und visuell prüfen, ob die vorgenommene Einstellung stringent von der APP übernommen und umgesetzt wird.

Oftmals kommt es vor, dass einige der Einstellungen funktionieren, andere nicht. Ggf. die assistive Funktion abwechselnd aktivieren und deaktivieren, um die Anzeigen miteinander zu vergleichen. Alternativ einen Screenshot der Ansicht im deaktivierten Modus machen und mit der Ansicht im aktivierten Modus vergleichen.

Bewertung

APPs sollen an den Accessibility-Standard des Betriebssystems angepasst sein, also mit der zur Verfügung stehenden Accessibility API kommunizieren.

Anforderung (Beschreibung)

Besitzen das Betriebssystem oder die APP selbst keine Accessibility-API oder assistive Unterstützungen, so ist das eine Blockade. Andernfalls ist dieser Prüfschritt erfüllt.

Warum wird das geprüft

Barrierefrei zu entwickelnde APPs sollen bei der Programmierung auch die Kompatibilität mit einer möglichst hohen Anzahl an Accessibility APIs anstreben. So ist es z. B. mit den Frameworks für CrossDevelop und Compilate möglich, einen einheitlichen Sourcecode für die Systeme iOS und Android bereitzustellen.

Verweise (Referenzen)

  • EN 301549 v3.2.1 Kapitel 11.5.2.3 Use of accessibility services
  • WCAG v2.1 Kapitel 5.2.4 Only Accessibility-Supported Ways of Using Technologies