Dieser Prüfschritt ist anwendbar, wenn eine APP die Nutzung von Gerätesensoren wie Gyroskop (Kreiselinstrument für Lagebestimmung) und Accelerometer (Beschleunigungssensor) vorsieht. Beispiele sind Schütteln, Drehung, Kippen des Geräts oder Bewegen des Geräts durch den Raum.

Wie wird geprüft

In der Dokumentation oder der Hilfe-Funktion prüfen, ob die APP Bewegungsaktivierung oder -Steuerung vorsieht. Ist dies der Fall, prüfen, ob diese Funktionen auch genutzt werden können, wenn das Gerät nicht bewegt werden kann. Zusätzlich prüfen, ob die Auslösung von Funktionen durch Bewegung auch abgeschaltet werden kann.

Beispiele

  • Manche Smartphones oder Tablets bieten eine Zurück-Funktion, die durch Schütteln des Geräts ausgelöst wird.
  • In einem Autorenn-Spiel wird das Tablet oder Smartphone zum Lenken des Fahrzeugs wie ein Lenkrad bewegt.

Anforderung (Beschreibung)

Funktionen, die durch Gerätebewegung oder Benutzerbewegung bedient werden können, können auch durch Komponenten der Benutzeroberfläche bedient werden. Die Reaktion auf die Bewegung kann deaktiviert werden, um ein versehentliches Betätigen zu verhindern, außer wenn:

  • Unterstützte Schnittstelle: Die Bewegung wird verwendet, um die Funktionalität über eine von der Barrierefreiheit unterstützte Schnittstelle zu bedienen.
  • Wesentlich: Die Bewegung ist für die Funktion wesentlich und würde die Aktivität ungültig machen (z. B. bei einer Schrittzähler-Anwendung).

Warum wird das geprüft

Vor allem motorisch eingeschränkte Benutzer können diese Art der Funktionsausführung gar nicht oder nicht exakt genug bedienen. Zudem kann es zu ungewollten Eingaben in der APP führen.

Verweise (Referenzen)

  • EN 301549 v2.1.2 Kapitel 11.2.5.4 Motion actuation
  • WCAG 2.1 Kapitel 2.5.4 Motion actuation