Dieser Prüfschritt ist immer anwendbar.

Wie wird geprüft

Öffnen Sie die Anwendung und beginnen Sie mit einer typischen Arbeitsaufgabe.

Prüfen, ob es in der Anwendung unter Umständen Dialoge oder Meldungen gibt, die nur für eine gewisse Zeit angezeigt werden. Falls ja: gibt es eine Möglichkeit, die Zeitbegrenzungen zu vergrößern oder abzuschalten?

Unterbrechen Sie eine Arbeitsaufgabe für eine Weile, bspw. 20 Minuten, und versuchen Sie diese danach fortzusetzen.

Die 20-Stunden-Anforderung wird im Rahmen dieses Tests nicht geprüft, da eine kürzere Unterbrechung in der Regel ausreicht, um festzustellen, ob man in der Zwischenzeit z.B. abgemeldet wurde oder ob eine „Session“ abgelaufen ist. Oft ist ein Ablaufen einer Session auch erwünscht und dient der Sicherheit der Anwendung und des Unternehmens. Daher sollte vor dem Test mit dem Kunden geklärt werden, ob es eine solche Sicherheitsvorkehrung gibt. Wenn dies der Fall ist, dann sollte eine Nutzungssperre nach einer gewissen Zeit nicht negativ bewertet werden, wenn eine der nachfolgenden Bedingungen aus der unten genannten Anforderung erfüllt ist (abschaltbar, anpassbar, verlängerbar, Echtzeitausnahme, unverzichtbare Ausnahme, 20 Stunden Ausnahme).

Beispiele

  • Bei einer Anmeldung wird der Benutzer aufgefordert, sein Kennwort innerhalb von 30 Sekunden einzugeben. Die verbleibende Zeit wird auf dem Bildschirm angezeigt, und es gibt ein Steuerungselement, mit dessen Hilfe der Countdown unterbrochen werden kann.
  • Der Benutzer darf die zeitliche Begrenzung anpassen, bevor er darauf trifft, und zwar so weitreichend, dass es sich um die mindestens zehnfache Zeit der Standardeinstellung handelt.
  • Der Benutzer wird gewarnt, bevor die Zeit abläuft, und bekommt mindestens 20 Sekunden Zeit, um die zeitliche Begrenzung mit einer einfachen Handlung auszuweiten (zum Beispiel: „Drücken Sie die Leertaste“) und der Benutzer darf die zeitliche Begrenzung mindestens 10 Mal ausweiten.
  • Fehler: Bei einer Online-Transaktion wird der Benutzer bei längerer Inaktivität ausgeloggt, ohne dass eine Warnung erscheint.

Anforderung (Beschreibung)

Für jedes vom Inhalt festgelegte Zeitlimit gilt mindestens eine der folgenden Bedingungen:

  • Abschalten: Der Benutzer darf die Zeitbegrenzung abschalten, bevor sie eintritt; oder
  • Anpassen: Der Benutzer darf die Zeitbegrenzung anpassen, bevor sie eintritt, und zwar mindestens bis zum Zehnfachen der Standardeinstellung; oder
  • Verlängern: Der Benutzer wird gewarnt, bevor die Zeit abläuft und bekommt mindestens 20 s Zeit, um die Zeitbegrenzung mit einer einfachen Handlung zu verlängern (z. B.: „Drücken Sie die Leertaste“) und der Benutzer darf die Zeitbegrenzung mindestens 10-mal verlängern; oder
  • Echtzeit-Ausnahme: Die Zeitbegrenzung ist ein erforderlicher Teil eines Echtzeit-Ereignisses (z. B. einer Auktion) und es ist keine Alternative zur Zeitbegrenzung möglich; oder
  • Unverzichtbare Ausnahmen: Die Zeitbegrenzung ist unverzichtbar und ihre Verlängerung würde den Vorgang ungültig machen; oder
  • 20 Stunden Ausnahme: Die Frist beträgt mehr als 20 Stunden.

Warum wird das geprüft

Wenn Zeitbegrenzungen für Transaktionen bestehen, können Benutzer, die mehr Zeit für Eingaben brauchen, Aufgaben oft nicht rechtzeitig abschließen. Sie müssen unerwartete Änderungen an den bearbeiteten Inhalten oder am Gesamtzusammenhang der Transaktion wiederherstellen oder können die Aufgabe gar nicht erledigen.

Verweise (Referenzen)

  • EN 301549 v3.2.1 Kap. 11.2.2.1 Timing adjustable
  • WCAG v2.1 Kap. 2.2.1 Timing adjustable